Fundstück XXV.

18 Jun

Zweimal Gegen die Wand

Der Konflikt in der Türkei ist derzeit in aller Munde. Mal geht es um die türkische Jugend, mal um die Rolle der neuen Medien, mal um den autoritären Regierungsstil Tayyip Erdogans. In einem gestern erschienenen Kommentar bezeichnet FAZ-Autor Günther Nonnenmacher die jüngsten Vorgänge als Wendepunkt in der EU-Politik. Den aus seiner Sicht nunmehr unvollstellbar gewordene EU-Beitritt der Türkei pointiert er in der Überschrift: Gegen die Wand. Den Bezug auf den preisgekrönten Film des deutsch-türkischen Regisseurs Fatih Akin  (Gegen die Wand, Deutschland/Türkei 2004)  der stark verkürzt um die Themen „Identität“, „Liebe“, „Selbstzerstörung“ kreist, verwendet Nonnenmacher als Bild für die „Kopf-durch-die-Wand“-Politik Erdogans.Was jedoch tatsächlich (wie im Film) gegen die Wand gefahren wird, ist die Zukunft der jungen Generation, deren innere und äußere Konflikte gerade durch die autoritäre Haltung der Konservativen entsteht. In der Fiktion „Gegen die Wand“ bleibt die Zukunft der Protagonisten in der Schwebe. Es bleibt zu hoffen, dass sich das Ende für die Protagonisten in der Realität zum Besseren wendet.

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